2020 ließ die EU-Kommission verkünden: „In dem Bestreben, eine weltweit führende Rolle auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien zu spielen, wurde die EU zum Wegbereiter für andere.“ [1] Tatsächlich wird der eingeschlagene Weg die Klimaziele mit großer Sicherheit verfehlen und die Versorgungssicherheit gefährden, wie sich anhand weniger Kennzahlen aufzeigen lässt. Die konsequente Anwendung des Effizienzkriteriums? weist hingegen den Weg zu praktikablen Lösungen.
Europa wird auch in Zukunft einen großen Teil seines Energiebedarfs durch Importe decken müssen.
Der globale Bedarf an grüner Energie? wächst schneller als das Angebot. Sehr wichtig ist demnach, diese weltweit auszubauen. Als Vorsorge gegen kalte Dunkelflauten? reichen Stromimporte aus nahe gelegenen Ländern (wie Marokko) bei Weitem nicht aus. Die Stützung der Netze mit kalorischen Kraftwerken erfordert Großspeicher für Synfuels?.
Die Produktionsstätten für Synfuels müssen außerhalb Europas errichtet werden, wo genügend Platz zur Verfügung steht und der Stromertrag mehrfach höher ist.
Zur Defossilisierung der Industrie bedarf es großer Mengen Wasserstoffs, die aufgrund der fehlenden Transportinfrastruktur und der großen Transportverluste innerhalb des Systems nicht aus fernen Kontinenten importiert werden können. Zudem würde der Aufbau eines weiteren interkontinentalen Energievektors wohl das Effizienzkriterium verletzen. Die Wasserstoffproduktion innerhalb Europas wird den Strombedarf stark erhöhen.
Grüner Strom wird daher auf absehbare Zeit ein knappes Gut sein. Das Angebot an grünem Netzstrom muss rascher wachsen als der Bedarf, sonst scheitert die Energiewende.
Wenn weitere stromverbrauchende Produkte früher als neue grüne Kraftwerke eingeführt werden, müssen bestehende Kraftwerke, die mit fossiler Energie betrieben werden, länger arbeiten und die Energiewende erfolgt verzögert.
bedarf 2019
Our World in Data based on BP Statistical Review of World Energy (2020),
https://ourworldindata.org/energy-mix, accessed 17.8.2022